Wandern im Schlaubetal - Landkreis Oder-Spree in Brandenburg
Corona Tourismus? Ja nun geht Corona schon das zweite Jahr und wir sind mittlerweile in der dritten Welle. Trotzdem haben viele die drei einfachen Corona-Regeln bis heute noch nicht begriffen. Die, welche am meisten gemeckert und gejammert haben, sind heute schon geimpft, haben reichlich Hilfen beantragt und können bald als erste in den Urlaub fahren. Um den ganzen Corona - Wahnsinn mal für ein paar Stunden zu entfliehen, haben wir uns kurzer Hand ein kleines Auto gemietet und planten eine Wanderung ins Schlaubetal . Mit dem Mietwagen für 23 Euro pro Tag und alles inklusive ging es von Berlin über die A12 Richtung Frankfurt / Oder in den Naturpark Schlaubetal im Osten Brandenburgs, ca. 20 km südwestlich von Frankfurt/Oder und polnischen Grenze entfernt. Ins Navigatiónsgerät haben wir die "DJH Jugendherberge Bremsdorfer Mühle" eingegeben, da genau dort Parkplätze vorhanden sind, welche wir kostenlos nutzen konnten.
Gegründet wurde der Naturpark Schlaubetal im Dezember 1995 und erstreckt sich von Müllrose im Norden über die Reicherskreuzer Heide bis nach Drewitz, einem Ortsteil der Gemeinde Jänschwalde, im Süden und von Grunow-Dammendorf im Westen und über Henzendorf nach Bomsdorf im Osten. Ganze 228 km² groß ist der Naturpark und wir testen nur einen kleinen Teil mit einer kurzen Wanderung an. Von der Bremsdorfer Mühle bis zur Schlaubemühle und wieder zurück. Die Bremsdorfer Mühle befindet sich genau neben der Jugendherberge und ist unser Startpunkt. Ein abwechslungsreicher Wanderweg soll uns durch diesen Teil des Schlaubetals südlich der Bremsdorfer Mühle führen. Der von uns gewählte Wanderweg zählt wohl zu den schönsten Tälern Brandenburgs und ist für seine Mühlen bekannt. Die Schlaube durchfließt hier enge Schluchten, breite Wiesen und Moorgebiete. Von der Bushaltestelle an der Bremsdorfer Mühle, gingen wir zunächst auf
der Zufahrtsstraße 246, an der Jugendherberge vorbei und dann den Weg von der Straße weg, zu den Wohnhäusern, einen schmalen Weg (man glaubt man betritt Privatgelände) zu einer kleinen Brücke, an der um 1520 gegründete Bremsdorfer Mühle. Die Bremsdorfer Mühle war damals ein recht einfaches Wohn- und Mühlengebäude. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie mit einem massiven, verputzten Erdgeschoss und Fachwerk und am Giebel das Wasserrad neu errichtet. 1858 besaß die Mühle zwei Mahlgänge, eine Schneidemühle und die eine Tuchwalke. Hier an der Mühle queren wir über die Schlaube und laufen auf einem schattigen Weg Bachabwärts. Die gesamte Tour ist mit einem blauen Strich markiert. Auf ihren Weg in Richtung Müllrose durchquert die Schlaube mehrere Seen einer von ihnen der Wirchensee, er soll den Endpunkt unsere Wanderung markieren. Für uns Berliner die gerade mal den Prenzelberg oder den Mont Klamott kennen kommt
uns das Schlaubetal wie ein kleines Mittelgebirge vor. Bis zu dreißig Meter tief schlängelt sich die Schlaube, durch das Schlaubetal. Später dann von Schilfröhrichten, Wiesen, Mooren und manchmal auch Binnendünen gesäumt und einen immer weitläufiger werdenden Bereich durchlaufend, mündet sie in dann irgendwann in der Oder. Buchen, Hainbuchen und Erlen säumen das Tal und die Ufer und spenden im Sommer reichlich Schutz vor der Sonne. Jahren in der sogenannten Weichsel-Kaltzeit, wurde diese interessante und romantische Schlaubelandschaft geschaffen. Die damals abgetauten Gletscher schleiften sich einen Weg durch das Brandenburger Land und bildeten so die Schmelzwassersysteme von Schlaube, Dorche, Demnitz und Öse. Aber auch Sandflächen und offene Heidelandschaften wie bei Reicherskreuz ein Teilgebiet der ausgedehnten Lieberoser Heide. Auf engstem Raum befinden sich hier völlig unterschiedlich geartete
Landschaften. Ausgedehnte Kiefernwälder ebenso, wie Buchen- und Traubeneichenwälder, Erlenbrüche, tiefe Schluchten, in welchen das Wasser sehr schnell fließt, aber auch ruhige Seen oder Feuchtwiesen. Als dritter Naturpark Brandenburgs wurde 1995 der Naturpark Schlaubetal eröffnet. Mehr als zwei Drittel sind von Wald bedeckt. Etwa 1100 Pflanzen-, 700 Schmetterlings- und etwa 200 Vogelarten sind hier zu Hause. Wir wanderten auf schmalen Pfaden oberhalb eines Hanges und nach nach 15 Minuten wurde dasTal wieder breiter. Die Schlaube floss nun durch Wiesen und einem Quellmoor. Dann erreichen wir nach ca. 5 km, die Kieselwitzer Mühle. An die 450 Menschen wohnen heute dort in Kieselwitz. Schon vor über 700 Jahren haben ihre Vorfahren dort die ersten Häuser gebaut und Mönche aus dem bekannten Kloster Neuzelle legten hier einige Fischteiche an. Die Kieselwitzer Mühle wurde von 1420 bis 1930 als Getreide- und
Schneidemühle genutzt. 1958 wurde sie aber abgerissen und nun erinnern nur noch der Mühlenteich und der kleine Wasserfall an der Stelle des ehemaligen Mühlrads an sie. Für Wanderer und Radfahrer ist hier eine kleine Überdachung geschaffen worden welche wir gerne für einen kleinen Snack nutzten und die absolute Ruhe genossen. Dann wechseln wir die Talseite und wandern an den von den besagten Mönchen geschaffenen Fischteichen vorbei. An einigen Bächen stehen kleine witzige Mühlenmodelle, welche vom Schlaubetaler Naturschutzzentrum gebaut wurden. Wir durchqueren eine wunderschöne Landschaft und kommen am Ende an den Gebäuden der Schlaubemühle an. Die Schlaubemühle wurde im 15. Jahrhundert als Mahlmühle errichtet und bis zum Ende des zweiten Weltkriegs genutzt. In den späten teilweise neugebauten Häusern befindet sich heute das Naturschutzzentrum des BUND mit einem Mühlenrad. Die
Landstraße von Neuzelle nach Friedland erreichen wir nur indem wir den Elektrozaun, welcher auf Grund der hier herrschenden Afrikanischen Schweinepest gezogen wurde überwinden. Er lässt sich aber leicht ein und aushängen. Hinter der Landstraße befindet sich der Wirchensee mit dem dortigem Waldseehotel, unser Wanderziel. Nach rechts gehend gelangen wir zur Bushaltestelle, welche man nutzen kann wenn man wieder zurück will. Aber ob da auch wirklich ein Bus fährt? Kurz hinter der Bushaltestelle beginnt dann ein Rundwanderweg welcher mit einem gelben Punkt markiert wurde. Er verläuft auf der anderen Uferseite der Schlaube und das bis zu einer großen grünen Wiese, wo man dann wieder auf dem eigentlichen Wanderweg zurück, in Richtung Kieselwitzer Mühle und schließlich wieder zur Bremsdorfer Mühle gelangt. Insgesamt waren das dann 17 km Wanderung. Aber es war nur ein kleiner Teil des Schlaubetals und wir
hatten auch mit der Sonne nicht unbedingt Glück. Menschen sind wir nur sehr wenigen begegnet und waren somit hier sicherer als im Aldi. Auf jeden Fall werden wir noch einmal wieder kommen, aber dann vielleicht doch mit dem Fahrrad. Es gibt ja noch so viel zu entdecken. Das Kloster von Neuzelle, Müllrose, die Ragower Mühle und vieles mehr.
Weitere Informationen - Naturpark Schlaubetal - Brandenburg
Südöstlich von Berlin liegt der am 27. Dezember 1995 gegründete Naturpark Schlaubetal im Land Brandenburg. Der Naturpark erstreckt sich von Müllrose über die Reicherskreuzer Heide bis nach Drewitz, einem Ortsteil der Gemeinde Jänschwalde. Sowie von Grunow-Dammendorf über Henzendorf nach Bomsdorf. In der Weichsel-Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren durch welche die Schmelzwassersysteme der Schlaube, Dorche, Oelse und Demnitz entstanden. Hier leben auf engstem Raum viele unterschiedliche Landschaften. Ruhige Seen und Feuchtwiesen, riesige Kiefernwälder, Buchenwälder, Traubeneichenwälder, Erlenbrüche und Schluchten mit schnellfließenden Flüssen. Die Reicherskreuzer Heide zum Beispiel ist eine weitläufige Heidefläche mit einem Bestand an Birkenwäldern. Hundertvierzig seltene Vogelarten, wie der Schwarzstorch, der Eisvogel und der Seeadler leben im Naturpark Schlaubetal. In den Seen der Mühlen wurde über Jahrhunderte Fischzucht betrieben und dadurch leben viele Fischarten hier. Bestimmte Tier- und Pflanzenarten existieren nur noch im Schlaubetal. Hier wurden über 1000 Pflanzenarten nachgewiesen.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Deutschland - Brandenburg - Schlaubetal
Wandertour Schlaubetal-Wanderweg - Entdeckertour
Startort - Schlaubemühle / Treppeln
Zielort - Müllrose
Länge - ca. 28 km
Dauer - 8 h
Familiengeeignet - teilweise
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Schlaubetal (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Naturpark Schlaubetal (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Das Schlaubetal (schlaubetal-tourismus.de)
Ausflug ins Schlaubetal (reiseland-brandenburg.de)
Naturpark Schlaubetal (schlaubetal-naturpark.de)
Schlaubetal Entdeckertour (seenland-oderspree.de)
Naturpark Schlaubetal (reiseziele-brandenburg.de)
Amt Schlaubetal (amt-schlaubetal.de)
Der Liepnitzsee (seen.de)
Schlaubetal - Žłobiny doł (tourismus.peitz.de)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Von Müllrose nach KupferhammerStrecke
Länge: 9,3 km und 50 Höhenmeter ca: 2:00hÖPVN und Einkehr
Start: MüllroseWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Eine Schlaubetal-Wanderung beginnt zum Beispiel am Bahnhof Müllrose an welchem auch reichlich Parkplätze vorhanden sind. Man wandert an vielen Seen vorbei, immer die Schlaube entlang bis nach Kupferhammer und dann den selben Weg wieder zurück. Die Strecke führt die meiste Zeit flach auf Waldwegen am Wasser entlang.
Routenvorschlag
Rundwanderung von Kupferhammer zur Bremsdorfer MühleStrecke
Länge: 21 km und 50 Höhenmeter ca: 5,5hÖPVN und Einkehr
Start: KupferhammerWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Ein anderer Rundwanderweg führt von Kupferhammer bis zur Bremsdorfer Mühle. Dabei geht es beginnend am Restaurant Kupferhammer durch einen wunderschönen Landstrich des Schlaubetals. Die Schlaube überquert man unterhalb von Siehdichum und wandert am westlichen Ufer weiter bis zur Bremsdorfer Mühle. Hier auf dieser Wanderung kann man durch die Schlaube geschaffene Waldlandschaften und wunderschöne Seen erleben. Eine eigene Fischzucht mit Forellen hat das dortige Restaurant Bremsdorfer Mühle. Hier kann man diese frischen Fische auch gerne verzehren.
Routenvorschlag
Wirchensee-RundwanderungStrecke
Länge: 4,5 km und 80 Höhenmeter ca: 1hÖPVN und Einkehr
Start: Wanderparkplatz WirchenseeWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Eines der schönsten Bachtäler des Landes Brandenburg ist sicherlich die Schlaube. Sie fließt durch den Wirchensee, den Großen Treppelsee, den Hammersee, den Schinkensee, den Langesee, das Schulzenwasser und erreicht dann den Großen Müllroser See. Schließlich mündet sie in den kleinen Müllroser See und hat dann 27 Kilometer hinter sich. Start der Wanderung ist an der Landstraße L43 der Wanderparkplatz Wirchensee. Am Ufer des Wirchensees entlang kommt man zum Aussichtspunkt Försterblick mit einem herrlichen Ausblick auf den See. Auf der anderen Uferseite geht es dann wieder zurück.
Routenvorschlag
Schlaubetal-WanderwegStrecke
Länge: 27,6 km km und 260 Höhenmeter ca: 8hÖPVN und Einkehr
Start: Müllrose, Freibad/WirchenseeWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Der Schlaubetal-Wanderweg ist ein 25 Kilometer langer zertifizierter Qualitätswanderweg. Start ist die schöne Stadt Müllrose. Entlang der Schlaube mit seinen Seen geht es dann bis Schlaubemühle direkt an der von Eisenhüttenstadt nach Friedland führenden L 43 im Naturpark Schlaubetal. Der "Schlaubetal-Wanderweg“ war nominiert als „Deutschlands Schönster Wanderweg 2016“.