Rundwanderweg durch den Frauenwald - Thüringer Wald
Unserer letzten Wanderu immel und Sonnenschein, starteten wir wieder von unserer Ferienwohnung aus zu einen der größten Trinkwasserreservoire Thüringens im UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald. Wir wanderten durch den wunderschönen Tannenwald vorbei an den Bergwiesen von Schmiedefeld am Rennsteig bis zunächst zum Bahnhof am Rennsteig. Hier stießen wir auf den legendären Rennsteig, der älteste und mit etwa 100.000 Wanderern jährlich der meist begangene Weitwanderweg Deutschlands. Hier bogen wir rechts ein und wanderten zusammen mit vielen Familien entlang der L141. An Pferdekoppeln vorbei bis links ein Wegweiser zum Bunkermuseum Frauenwald kam. Aber auf Museum hatten wir an einem so schönen Wandertag keine Lust und wanderten weiter durch den wunderschönen
Frauenwald bis nach dem kleinen Örtchen Allzunah. Der Ortsteil Allzunah, welcher direkt am Rennsteig liegt, wurde durch den Bau einer Glashütte gegründet. Nun ging weiter durch herrliche Wälder bis nach dem Ort Frauenwald. Die ursprüngliche Natur, mitten im UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald, das gesundheitsfördernde Klima lassen Frauenwald zu einem Kleinod für Erholungssuchende zu allen Jahreszeiten werden. Als wir durch den Ort durchwanderten bemerkten wir natürlich das der Ort rein Tourismusorientiert ist und dass seine Bewohner davon sehr gut leben können. Das war wohl nicht immer so. Diese Lage ließ Frauenwald während der Zeit des 30-Jährigen Krieges viel Leid erleben. An einem Passübergang auf einem Höhenzug des Thüringer Waldes wurde Frauenwald erbaut. Eine Sage beschreibt die Entstehung Frauenwalds so: Im Jahr 1177 verirrte sich wo Graf Poppo von Henneberg sich bei der Jagd und wurde dann von
einem hiesigen Köhler aufgefunden. Dieser brachte ihn auf die Erfurt-Nürnberger Geleitstraße zurück. Wieder bei den Seinen zu sein, darüber war der Graf so froh, dass er dem armen Köhler einen Wunsch gewährte. Der wünschte sich an dieser Stelle eine kleine Kapelle, damit er wenigstens auch einmal ein Gebet sprechen könne. Dieser Wunsch wurde erfüllt, die Kapelle nach dem Schutzheiligen der Fuhrleute, die Nikolauskapelle genannt. Frauenwald verdankt seinen eigentlichen Ursprung der Erfurt-Nürnberger bzw. Erfurt-Würzburger Geleitstraße, einer der wichtigsten Straßen des östlichen Thüringer Waldes. An dieser Straße, auf dem Sonneberg, stand nun die gespendete Kapelle, die von Graf Poppo von Henneberg 1218 an das Kloster Veßra übertragen wurde. Kloster Veßra baute die Kapelle dann zu einer Probstei mit Frauenstift aus. Der Name Frauenwald entstand „zu den Frauen" also zu den Nonnen auf dem Walde. Wie auch die Geschichte
der Besiedlung des Thüringer Waldes zeigt, haben sich um Kloster und Kirche dann im Laufe der Jahre die Bewohner angesiedelt. In der Refomrationszeit fanden das Kloster und die hiesige Einsiedelei ihr Ende. 130 Einwohner hatte der Ort um 1500 und war der erste kirchliche Mittelpunkt auf den Höhen des Thüringer Waldes. Im 16. Jahrhundert gehörten die Orte Schmiedefeld, Vesser und der thüringische Teil von Stützerbach kirchlich zu Frauenwald und wurden von hier auch verwaltet. Hinter dem Ort Frauenwald ließen wir die Straße Hohe Str. rechts liegen und wanderten immer bergab bis zur Tränkbachsmühle. Hier war nur noch eine Informationstafel angebracht. Die Tränkbachsmühle der Gemeinde Frauenwald und die LPG Neustadt aus dem Stauraum bzw. dem Einzugsgebiet der Talsperre wurden verlegt. Insgesamt wurden 22 Familien umgesiedelt. Die letzten Bewohner verließen 1968 ihre Häuser und der Friedhof wurde ein Jahr später verlegt. Im
Zeitraum von 1970 bis 1974 wurde der Schönbrunner Ortsteil nahezu komplett abgerissen. Lediglich ein Forsthaus und ein Wohnhaus mit Scheune blieb in Obergabel erhalten. Die Gebäude werden heute durch den Forst genutzt. Wir wanderten immer weiter bergab bis unten endlich nach insgesamt 12 Kilometern die Talsperre Schönbrunn kam. Hinter der schräg aufragenden, 66m hohe Staumauer befinden sich 23,8 Mrd. Liter Wasser! Sie ist die größte Trinkwassertalsperre Südthüringens und gehört zu einem der Größten im Freistaat. Hier wird auf einer Fläche von etwa 1 km² der Fluss Schleuse zu einem mehr als 23 Mio. m³ fassenden See angestaut. Ein besonderes Merkmal der Talsperre ist der insgesamt 76 Meter hohe Rohwasserentnahmeturm, der mitten im See steht. Dieser Turm ist über eine 130 Meter lange Brücke mit dem Ufer verbunden. In der Projektierungsphase der Talsperre Schönbrunn wurden zunächst zwei Vorsperren vorgesehen. Zur
Ausführung kam aber nur die Vorsperre Schleusegrund. Hier war es so schön und völlig ruhig das wir dort eine längere Rast als sonst machten. Erholung und Entspannung pur. Es gibt einen Rundweg um die Talsperre von 15 km oder 20 km Länge, auf dem man wandern und Rad fahren kann. Dafür hatten wir leider keine Zeit mehr, aber der ist bestimmt sehr schön. Auch Angeln ist an der Talsperre Schönbrunn mit einer Angelkarte erlaubt und man sieht die Fische deutlich im klarem Wasser. Zurück wanderten wir jetzt nicht mehr über Frauenwald, sondern unterhalb entlang der Schleuse. Wir kamen immer leicht berganlaufend, aber lange nicht so stark wie nach Frauenwald, oben in Allzunah wieder an. Nun stießen wir wieder auf unseren bekannten Weg und wanderten mit kurzem Blick zum Bunkermuseum ohne es zu besuchen weiter bis zum Bahnhof Rennsteig. Hier war gerade ein Hotspot der Gegend, wo sich alle Bewohner aus der Umgebung zum tratschen und trinken trafen. Da wir es ja jetzt nicht mehr weit hatten genehmigten wir uns auch Kaffee und Kuchen und ließen in der Abendsonne den Wandertag ausklingen.
Weitere Informationen - Rundwanderung - Talsperre Schönbrunn
1977 wurde die Talsperre Schönbrunn im südlichen Thüringer Wald in der Gemeinde Schleusegrund in Betrieb genommen. Sie liegt 20 Kilometer südlich von Ilmenau und 15 Kilometer nordöstlich von Schleusingen. Der Fluss Schleuse wird hier gestaut dient als Trinkwasserversorgung der Region Suhl, Hildburghausen, Ilmenau, Meiningen und Schmalkalden. Gleichzeitig dient die Talsperre dem Hochwasserschutz. Mit 27.000 m³ Trinkwasser täglich werden durch die Talsperre Schönbrunn 230.000 Verbraucher in Südthüringen versorgt. Gespeist wird die Talsperre durch die Zuflüsse Schleuse, Tanne, Gabel, Tränkebach und viele andere. Ein Rundweg um die Gesamte Talsperre Schönbrunn von einer Länge mit 20 km kann man mit dem Fahrrad oder zu Fuß erwandern.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Deutschland - Thüringer Wald
Wanderweg Rundwanderung - Talsperre Schönbrunn
Startort - Schmiedefeld am Rennsteig
Zielort - Talsperre Schönbrunn
Länge - ca.20 km
Dauer - 5 h
Familiengeeignet - abschnittsweise
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Talsperre Schönbrunn (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Frauenwald (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Um die Talsperre Schönbrunn (thueringer-wald.de
Trinkwassertalsperre Schönbrunn (thueringer-fernwasser.de)
Talsperre Schönbrunn - Schleusegrund (touren-lutherland-thueringen.de)
Frauenwald am Rennsteig (Frauenwald am Rennsteig)
Frauenwald Ortsteil von Ilmenau (rennsteig.de)
Frauenwald in Thüringen (thueringen.info)
Bahnhof Rennsteig (bahnhofrennsteig.de)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Lutherweg 1521Strecke
399 kmÖPVN und Einkehr
Start: Worms (Rheinland-Pfalz) - Ziel: Wartburg (Thüringen) - www.bus-thueringen.deWander-Highlights - Kurzbeschreibung
2017 wurde der zirka 400 km lange Pilgerweg oder Fernwanderweg von Worms in Rheinland-Pfalz durch Hessen bis zur Wartburg bei Eisenach in Thüringen als Lutherweg 1521 eröffnet. Er versucht dabei die zurückgelegte Strecke Luthers nachzuempfinden, welche er vor 500 Jahren vom Reichstag zu Worms zur Wartburg bei Eisenach zurücklegte. Diese Reise begann am 2. April 1521 und deshalb der Wanderwegsname.
Routenvorschlag
Werra-Burgen-SteigStrecke
500 kmÖPVN und Einkehr
Start: Tanzwerder in Hann. Münden - Ziel: Werraquelle - www.bus-thueringen.deEinkehr in Hildburghausen, Meiningen, Bad Salzungen
Wander-Highlights - Kurzbeschreibung
Entlang des Flusses Werra beginnend in Hann. Münden im südlichen Niedersachsen führt der Werra-Burgen-Steig durch das nordöstliche Hessen und das westliche Thüringen nach Masserberg. Er erschließt für den Wanderer zahlreiche entlang der Werra liegende Burgen, Wehrkirchen, Schlösser und Klöster. Der Werra-Burgen-Steig ist ein 500 km langer Fernwanderweg mit der Kennzeichnung x5.
Routenvorschlag
Hohenwarte Stausee WegStrecke
74,4 km und 244 - 556 Höhenmeter ca: 3 - 4 TageÖPVN und Einkehr
Start: und Ziel: Hohenwarte Parkplatz StaumauerWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Die Thüringer nennen das Land um den Hohenwarte Stausee das Thüringer Meer, weil der Anblick von weitem wirklich einen skandinavischen Fjord zum Verwechseln aussieht. In Wirklichkeit ist es aber das größtes zusammenhängendes Stauseegebiet Europas und liegt im Naturpark Thüringer Schiefergebirge. Der Hohenwarte Stausee Weg ist ein sehr anspruchsvoller Wanderweg der hoch und runter, über recht anspruchsvolle Pfade, durch dichten Wald, entlang von Steilhängen an der Saale und zu felsigen Aussichtspunkten führt.
Routenvorschlag
Panoramaweg SchwarzatalStrecke
137,3 km und 3900 HöhenmeterÖPVN und Einkehr
Oberweißbacher Berg- u. SchwarztalbahnKomBus Wanderbus Thüringer Meer
Wander-Highlights - Kurzbeschreibung
Der Panoramaweg Schwarzatal führt über 135 km mit seinen wunderschönen Wegen und Pfaden entlang eines der schönsten Gebirgsflüsse Deutschlands, der Schwarza. Die historische Burgenlandschaft der Saale wird durch den Wanderweg, mit dem Rennsteig einen der wohl bekanntesten Wanderwege verbunden. An den interessanten Ufern der Schwarza entlang, durch Seitentähler, bietet der Panoramaweg immer wieder herrliche Ausblicke über den Thüringer Wald, das Thüringer Schiefergebirge und manchmal sogar bis hin zum Brocken.