Wanderung in den Schladminger Tauern
Ein explizierter Wunsch einer einzelnen Person, meiner Frau, fuhren wir von Schladming aus ca. 40 Km ins wunderschöne Kleinsölktal. Wenn wir schon einmal hier in der Nähe sind, wollte sie unbedingt einmal ins Kleinsölktal. Der Naturpark Sölktäler soll zu den bezauberndsten Natur- und Kulturlandschaften Österreichs gehören. Die Sölktäler sind zwei südliche Seitentäler des Ennstales in den Schladminger Tauern. Zunächst haben wir Google den Schwarzensee, wo wir eigentlich hinwollten, vorgegeben und ihm dann vertraut. Doch das war verkehrt, denn Google schickt einen ganz woanders hin. Es gibt noch einen Schwarzensee in dieser Region, aber eben nicht im Kleinsölktal. Selbst als wir dem Navi dann eine Adresse im Sölktal eingegeben hatten waren wir plötzlich im Großsöktal. Halt ein Tal weiter auch wunderschön und mit einem Wasserkraftwerk aber am Ende und dann irgendwann auf einem Berg mit schmalen Pfad im nirgendwo. Handyempfang gleich Null. Zum
Glück gab es dort einen Einheimischen den wir fragen konnten und dieser schickte uns dann 15 km zurück bis nach Stein an der Enns, wo wir uns verfahren haben müssen. Wir fanden dann auch wirklich das Hinweisschild Kleinsölktal. Je weiter wir nun in das Kleinsölktal im Naturpark Sölktäler hineinfuhren, umso beindruckender stiegen die bewaldeten steilen Hänge zu den Gipfeln auf. Jetzt wissen wir das von Stein an der Enns, wo der Sölkbach in die Enns mündet, das Sölktal nach Süden führt. In der Strub, auf Höhe von den Ortsteilen Großsölk und Vorderwald teilt es sich in das südöstlich verlaufende Großsölktal und das südwestlich verlaufende Kleinsölktal auf. Zwei verschiedene Landstraßen führen von Stein an der Ems jeweils in eines der Täler. Wir fuhren so 15 Kilometer die Kleinsölkerstraße, L 726, von Stein an der Enns in das wunderschöne Kleinsölktal, bis nach Kleinsölk. Eine Gemeindestraße führte dann von hier bis zur Breitlahnhütte, wo man einen riesigen
Parkplatz für Wandererfahrzeuge geschaffen hat. 1 Km vorher mussten wir aber zunächst erstmal 12 Euro Maut an einer Hütte bezahlen. Die Maut ist eine reine Fahrzeuggebühr und nicht personenbezogen. Es soll somit ein Anreiz geschaffen werden, das nicht so viele Autos unterbesetzt ins Kleinsölktal fahren. Die Almbauern, der Naturpark Sölktäler und die Gemeinde Kleinsölk bemühen sich hier auf verschieden Art und Weisen, die Schönheit der Landschaft für alle Besucher zu erhalten. Also fürs Navi die Breitlahnhütte (Kleinsölk 124, 8961 Kleinsölk, Österreich) eingeben und dann ist man goldrichtig. In der Breitlahnhütte genießt man eine wunderschöne Aussicht und wer mag kann hier in der Hütte auch eine kleine Stärkung zu sich nehmen, bevor er seine Wanderung startet. Wir sind in Vorfreude aber gleich ohne los gewandert. Die Breitlahnhütte befindet sich schon einmal auf zirka 1100 Meter und die Sonne schien, besser geht nicht. Ein breiter Almweg fast eben
entlang des Kleinsölk Baches, absolut kinderwagentauglich, führt uns bis zum Schwarzensee. Bis dorthin begleitet uns ein niedlich angelegter Themenlehrpfad. Dabei erfuhren wir die verborgenen Geheimnisse des Wassers und der Natur. Von der Köcherfliegenlarve bis zum Entdecken eines natürlichen Kühlschrankes ist alles dabei. Der Themenlehrpfad gibt Einblicke in die vielfältigen Lebensräume des Schwarzensees. Am interessantesten war für uns der natürliche Kühlschrank. Hier erfährt man Wissenswertes über Kaltluftaustritte im Fichten-Kondenswassermoor. Schon immer fanden in Berggebieten Höhlen und Spalten zur Kühlung von Lebensmitteln bzw. Getränken Verwendung. Hier kam wirklich richtig kalte Luft aus Löchern im Berg, und das im Spätsommer. Kurz vor den Schwarzensee bietet sich der Besuch der nahegelegenen Jägeralm an, um erneut zum Essen einzukehren. Doch dann kommt das eigentlich Highlight, der Schwarzensee. Die umliegenden hohen Berge
spiegeln sich in ihm und er ist wirklich glasklar, wie man sich einen Bergsee halt vorstellt. Der See ist von drei Seiten, von wirklich dunklen Wäldern umgeben. An seinen Ufern finden wir einige riesige, alte Bergahornbäume. Der Wanderweg rund um den See ist sehr leicht zu bewältigen. Es gibt kaum Steigungen. Der Schwarzensee liegt auf 1150 m Seehöhe und hat eine Fläche von 23 ha. Und die größte Tiefe beträgt 15 m. Er ist der größte See in den niederen Tauern und wird vom Putzentalbach, Neualmbach und Säusenbach mit frischen Wasser gespeist. Wir liefen zunächst bis zum Säusenbacher Wasserfall und waren nur so von Begeisterung erfüllt. Nun hatten wir aber noch reichlich Zeit und entschlossen uns unsere Wanderung noch bis zum Talschluss fortzusetzen. Und zwar zur bewirtschafteten Putzentalalm an der Ringdorferhütte. Die Sonne schien immer noch sehr intensiv und es ging jetzt permanent bergauf. Unterwegs mußte man dann auch noch
durch auf und am Weg grasenede Rindviecher passieren. Das war für uns Großstädter doch schon eine Überwindung, welche wir dann aber mit Bravour gemeistert hatten. Irgendwann völlig durchgeschwitzt kamen wir dann an der Putzentalalm weit oberhalb des Schwarzensee an. Eine wunderschöne Hütte auf 1354 m, mit vielen Kleintieren und für uns das Wanderziel des Tages. Auch hier kann man zum Glück Essen und vor allem Trinken. Die Jausenstation bietet zum Beispiel Spezialitäten, wie Kaiserschmarrn, Alm- und Brettljause, Steirerkasbrot, Speckbrot, Würstel, Buttermilch und natürlich kalte Getränke. Viele verschiedene Tiere, laufen dort frei auf dem Hof herum, was natürlich für Kinder was ganz Besonderes ist. Unter unserem Tisch hatten es sich zwei Hühner auf der Stange bequem gemacht und wollten da auch nicht mehr weg. Sie waren sicherlich Besucher und Kummer gewöhnt. Bezahlen geht hier nur mit Bargeld, da es mit dem Internet doch etwas schlecht aussieht.
Nach langer Rast dort auf der Putzentalalm traten wir den etwa 7 Kilometer langen Rückweg an. Und jetzt ging es immer schön Bergab bis zum Schwarzensee welchen wir jetzt auf der anderen Uferseite entlangwanderten. Wir stießen dabei auf eine weitere Almhütte die Harmer Alm. Dort gibt es ein uriges Wasserrad, einen herrlichen Panoramablick von der Naturterrasse aus, Streicheltiere und eine eigene Milchwirtschaft. Hier kann man noch echte Frischmilch, Butter, Sauermilchkäse bzw. Steirerkäse genießen. Irgendwann sind wir dann wieder an unserem Auto auf dem Parkplatz der Breitlahnhütte angekommen und zurück nach Schladming gefahren. Fazit: Kein Massentourismus, keine Seilbahnen und absolute Ruhe im Naturpark Sölktäler. Dieses Gebiet zählt wirklich zu den bezauberndsten Natur- und Kulturlandschaften Österreichs, in denen man fantastisch wandern kann. Ideal, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen. Ein Zitat des „steirischen Prinzen“
Erzherzog Johann von Österreich sagt alles: „Das Ganze ist äußerst schön, und ich konnte mich nicht satt sehen. Die Ruhe in der großen Natur hat den höchsten Reiz, und ich gestehe es, hier möchte ich jeden Sommer in Einsamkeit vierzehn Tage verleben!“ Damit ist eigentlich alles gesagt und wir schließen uns unbedingt mit an.
Weitere Informationen - Schwarzensee - Naturpark Sölktäler - Schladminger Tauern
In den Schladminger Tauern sind die Sölktäler zwei südliche Seitentäler des Ennstales. Der Naturpark Sölktäler in den Niederen Tauern mit seinen 288 km² Größe, bietet saftig grüne Wiesen im Ennstal bis zu alpinen Berggipfeln welche bis auf 2684 m Seehöhe reichen. Die Niederen Tauern sind das größte Natura-2000-Gebiet der Steiermark, ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union. Eine vielfältige Flora und Fauna sowie viele verschiedene Tiere, wie Birkhühner, Steinadler, Wanderfalken, Murmeltiere, Gämsen, Alpenschneehasen und Alpensteinböcke. Reine Luft, idyllische Bergdörfer, blühendes Almleben sowie zahlreiche Bergseen bietet der Naturpark Sölktäler. Sölk bedeutet ursprünglich fließendes Wasser und verweist somit schon immer auf einen großen Wasserreichtum. Wunderschöne Häuser und gepflegte Almen zeigen eine tiefe Natur- und Traditionsverbundenheit der Bevölkerung des Großsölk- und des Kleinsölktals wieder.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Österreich - Naturpark Sölktäler
Wanderweg - Kleinsölk - Schwarzensee - Putzental Almen
Startort - Parkplatz - Breitlahnhütte - Kleinsölktal
Zielort - Parkplatz - Breitlahnhütte - Kleinsölktal
Länge - ca.12 km
Dauer - 4 h
Familiengeeignet - unbedingt
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Naturpark Sölktäler (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Natura 2000 (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Naturpark Sölktäler (soelktaeler.com)
Naturpark Sölktäler (naturparke.at)
Breitlahnhütte - Naturpark Sölktäler(schladming-dachstein.at)
Jägeralm - Naturpark Sölktäler (schladming-dachstein.at)
Putzentalalm - Naturpark Sölktäler (schladming-dachstein.at)
Harmeralm - Naturpark Sölktäler (schladming-dachstein.at)
Naturpark Sölktäler (bluehendesoesterreich.at)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Kochofen (1.916m) - Ausgangspunkt MichaelerberghausStrecke
6,6 km und 707 Höhenmeter ca: 3:30 hÖPVN und Einkehr
Ennstal Bus L900 (bis Pruggern)Start und Ziel: Michaelerberghaus zum Kochofen
Wander-Highlights - Kurzbeschreibung
Denn Ausblick über das Ennstal, den Dachstein und das Ramsauer Gebirge sollte man zunächst genießen, wenn man am Michaelerberghaus. Der Wanderweg beginnt sofort mit einer Steilstufe und es gibt nur wenige flache Stücke, aber dafür viel Wald. Es geht zunächst bis zum Wegkreuz unterhalb des Loskögerls. Ab hier wird der Steig etwas sanfter bis zum Kniepass und dann geht es wieder steil Bergauf. Der Steig führt durch eine Rinne mit vielen Serpentinenüber die Baumgrenze hinaus bis zum Gipfelkreuz.
Routenvorschlag
Zum Almdorf in der TuchmoaralmStrecke
7,7 km und 410 Höhenmeter ca: 3:00 hÖPVN und Einkehr
Tälerbus Naturpark SölktälerWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Diese Wanderung ist nicht allzu schwer und führt zur Tuchmoaralm, welche noch nach wie vor bewirtschaftet wird und man das eigentliche Almleben noch live miterleben kann. Hier wird aus Milch noch Butter und Käse gemacht. Der zunächst bergaufführende Forstweg verläuft hauptsächlich durch den Wald. Im letzten Abschnitt folgt man dann dem alten Almweg bis zu den Almwiesen wo dann die verstreuten Hütten sich befinden.
Routenvorschlag
Krakauer GebirgsseenrundeStrecke
16,8 km und 979 Höhenmeter ca: 7:00 hÖPVN und Einkehr
Klausnerberg-Säge (Wanderstartplatz)Wander-Highlights - Kurzbeschreibung
Das Ziel dieser schweren Wanderung ist der Etrachsee in der österreichischen Gemeinde Krakau im Bezirk Murau in der Steiermark. Der See liegt auf 1374 Metern Seehöhe im Krakautal, einem Hochplateau der Schladminger Tauern. In den Sommermonaten kann man mit dem Tälerbus fast bis zum Rantensee fahren und auch vom Etrachsee zurückfahren. Die Tour gilt als Top Wandertipp in dieser Region. Die Wanderung stellt zwar keine Ansprüche an Kletterkünsten, aber man sollte schwindelfrei sein.
Routenvorschlag
Panoramaweg 100Strecke
117 km und 2.100 HöhenmeterÖPVN und Einkehr
Mit dem Regionalzug bis nach ÖblarnWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Der Panoramaweg 100 führt links und rechts der Enns in einer Höhenlage von 700 m bis 1.300 m entlang. 117 Kilometer Länge beträgt der Rundwanderweg und ist ab Mai bereits wunderbar begehbar. Die landschaftliche Vielfalt, die herrlichen Wälder, die einladenden Hochtäler und die gepflegten Bauernhöfe entlang des Weges sind sehr eindrucksvoll.