Tschechische Republik - Elbsandsteingebirge - Prebischtor
Nördlich von Děčín beiderseits der Elbe liegt als tschechischer Teil des Elbsandsteingebirges die Böhmische Schweiz. Der höchste Berg ist der Hohe Schneeberg mit 722,8 m. Westlich geht die Böhmische Schweiz ins Erzgebirge über und östlich in das Lausitzer Gebirge. Eine Ferienwohnung mieteten wir uns aber lieber auf deutscher Seite genau in dem kleinen Ort Kleingießhübel in der Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Am Dorfrand von Kleingießhübel ragt der Kleine Zschirnstein empor, ein Tafelberg. Unsere erste Wanderung ging den Krippen Rundweg entlang. Start war in Krippen am Hotel Grundmühle, wo wir unseren Fiat 500 abstellten. Doch sehr weit sind wir nicht gekommen. Es gab einfach zu viel leckere Pilze dort, die wir nicht einfach stehen lassen konnten. Am nächsten Tag fuhren wir nach Hrensko wo die Kamnitz in die Elbe mündet. Hrensko ist der am tiefsten gelegene Ort in ganz Tschechien 112,5m n. m..
Der Ort ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Böhmische Schweiz. Kurz hinter dem Hotel Praha Hřensko werden für ein gewissen Obolus Parkplätze angeboten. Hier gilt der frühe Vogel fängt den Wurm. Die Anzahl der Parkplätze ist sehr begrenzt und ansonsten besteht überall absolutes Halteverbot. Nun liefen wir die Straße weiter Bergauf bis uns der sehr gut ausgeschilderte Wanderweg links in einen herrlichen Wald schickte. Nach circa 5 Kilometer immer Bergauf erreichten wir das berühmte Symbol der Böhmischen Schweiz, das Prebischtor, die größte Sandsteinfelsbrücke in Europa. Wegen dem ständig starkem Besucherverkehr darf die aus Sandstein bestehende Felsenbrücke seit 1982 nicht mehr betreten werden. Um ins Wirtshaus und zum oberen Teil des Prebischtores zu kommen, muss man ein geringes Eintrittsgeld bezahlen (ganze 3 Euro). Vom Prebischtor kann man dann bis zum Großen Zschirnstein hinüber sehen. Von der oberen
Aussicht hat man einen sehr schönen Ausblick auf das große Felsentor. Von der vorderen Aussicht aus hat man einen noch schöneren Ausblick in den Talkessel mit seinen verschiedenen Felsformationen. Nach dem wir uns mit einem Picknick gestärkt haben, ging es wieder bis auf den gekennzeichneten Wanderweg herunter. Nun liefen wir aber nicht den Weg den wir gekommen sind sondern wanderten talabwärts auf dem Gabrielssteig. Vorbei am Hotel Mezní Louka, dem blau markierten Weg durch einen wunderschönen dichten Fichtenwald und dann weiter bis zur Kamnitz, ein rechter Nebenfluss der Elbe. Der Kamnitz folgten wir bis zur Wilde Klamm wo eine Bootstation war. Zu Fuß kommt man hier gar nicht mehr weiter. Die Boote mit ca. 20 Personen werden von den Bootsführen gestakt wie in Venedig. Die Gebühr von 3 Euro wird hier im Boot bezahlt. Am Ende der Wilden Klamm verfolgten wir den Bootsführer zu Fuß die Schlucht weiter entlang, zum Teil
durch mehrere Tunnel, die in den Felsen getrieben worden sind, bis wir an so eine Art Zollhaus kamen, wo wir die letzte Bootsfahrt des Tages bezahlten. Wenn man hier zu spät kommt hat man echt schlechte Karten. Das Zeitfenster war von 9:00 – 17:00 Uhr. Nun waren wir in der Edmundsklamm und wurden wiederum mit so einem Kahn gestakt. Zusätzlich hat der Bootsführer so Felsdeutungen gemacht wie der sieht aus wie ein Elefant und so weiter. Als Spezial kam dann ein Wasserfall, was ein Rohr war aus dem das Wasser kam und vom Bootsführer betätigt wurde. Am Ende waren wir wieder in Hřensko der kleinen Gemeinde in Ústecký kraj in Tschechien. Hier haben wir dann in einem kleinem einheimischen Restaurant sehr gut tschechisch gegessen und den Tag schön ausklingen lassen. Am nächsten Tag war das Wetter nicht unbedingt schön. Also beschlossen wir die Umgebung zu erwandern. Zuerst ging es von Kleingießhübel aus auf den Kleinen
Zschirnstein (472,7 m). Auf breiten Forstwegen geht es auf den kleinen Zschirnstein. Das Gipfelplateau ist bewaldet und an der Nordseite, befinden sich steile Felswände. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf Kleingießhübel und in die Sächsisch-Böhmische Schweiz. Jetzt wollten wir auch den großen Bruder auch kennenlernen. Also wanderten wir weiter zum großen Großen Zschirnstein (561,74). Neben dem Aussichtspunkt befindet sich eine Nagelsche Säule. Sie erinnerte an August Nagel, den Leiter der Vermessung in Sachsen im 19. Jahrhundert. Vom Großen Zschirnstein aus kann man von Nordosten über Süden nach Nordwesten unter anderem folgende Berge, Felsen und Ortschaften sehen. Diese wird auf einer C-Förmigen Tafel auch angezeigt, so das man auch bei schlechten Wetter die Richtung finden kann. Der Falkenstein, die Schrammsteine, der Tanečnice (Tanzplan), der Große Winterberg, der Zirkelstein, der Kottmar, das
Prebischtor, die Mezní Louka (Rainwiese), der Vlčí hora (Wolfsberg), der Jedlová (Tannenberg), die Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe), der Studenec (Kaltenberg), der Zlatý vrch (Goldberg), der Růžovský vrch (Rosenberg), der Ještěd (Jeschken), der Klíč (Kleis), der Bezděz (Bösig), der Buková hora (Zinkenstein) , der Lovoš (Lobosch), der Kletečna (Kletschen), der Milešovka (Milleschauer), der Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg) und Dresden. Nun ging es mit dem Auto in den staatlich anerkannter Erholungsort Sebnitz. Hier befindet sich der berühmte Modellbahnshop-Sebnitz in der Lange Str. 62. Väter und Modelleisenbahner wissen was das ist. Sebnitz liegt idyllisch am nördlichen Übergang vom Elbsandsteingebirge zum Lausitzer Bergland direkt an der deutsch-tschechischen Grenze. Wir fuhren über die Grenze nach Wölmsdorf um mal gut zu Essen, doch was wir dort sahen versetzte uns in unsere Kindheit zurück. Wir fuhren lieber wieder
nach Sebnitz und aßen dort. Nun besuchten wir mal wieder das Kirnitzschtal, wo wir ja schon 2014 einmal waren. Wir besuchten die Neumann Mühle, ein Technisches Denkmal, am Eingang Großer Zschand, das längste Trockental der Sächsischen Schweiz. Die Neumann Mühle ist die einzige Mühle welche noch annähernd ihre ursprüngliche Gestalt besitzt. Dieses Sägewerk arbeitete noch bis 1957. Danach wanderten wir weiter zum alten Zeughaus was heute als Restaurant dient. Für unsere nächste Wanderung fuhren wir nach Rathen, stellten unser Auto auf dem Parkplatz ab und setzten mit der Pendelfähre eine Gierseilfähre über. Nun wanderten wir immer an der Elbe lang bis nach Königstein (Sächsische Schweiz) eine Stadt im Südosten Sachsens. Dort die Festung über uns stärkten wir uns erst einmal und nahmen dann den Nordaufstieg zum Lilienstein. Der Lilienstein ist das Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz und einer der
markantesten Berge überhaupt (415,2m). Der Lilienstein wird von der Elbe an drei Seiten umflossen. Oben angekommen gibt es ein Gasthaus in welchen man auch noch im Oktober rasten kann. Auch ein 16 Meter hoher Wettin-Obelisk ist oben auf dem Liliensteins zu besichtigen, welcher vom Gebirgsverein der Sächsischen Schweiz 1889 errichtet wurde. Runter nahmen wir dann den Südaufstieg, und stellten fest das wir richtig herum gewandert sind. Also wieder bis Rathen mit der Fähre über und zurück. Am nächsten Tag ging es dann noch mal ins Kirnitzschtal weil es einfach zu schön ist dort. Diesmal nahmen wir den Goldsteig- Wanderweg. Beginnend wieder an der Neumann Mühle, dann den großen Zschand bis zum ersten Weg hinterm altem Zeughaus hoch. Bis man den Goldstein vor sich hat und davor geht dann links ein schmaler Trampelpfad immer an der Felsenkante entlang bis zur Richtergrotte. Hier haben wir ein kurzes Picknick
gemacht. Weiter geht‘s bis zum Katzenstein. Früher konnte man über den Fremdenweg bis zum nahe Prebischtor weiter wandern. Heute ist das aber absulute Nationalpark-Kernzone und das mit Recht. Am oberen Ende der Richterschlüchte findet man dann das Krinitzgrab. Der 19-jährige Student Gotthard Krinitz konnte damals noch den Fremdenweg nehmen, bezahlte ihn aber mit seinem Leben. Viel weiter haben wir uns dann auch nicht mehr getraut. Google Map konnte uns da auch nicht helfen. Also wanderten wir den wunderschönen Weg den wir gekommen waren am Goldstein wieder vorbei zurück zur Neumann Mühle. Die Schönheiten der Böhmischen und Sächsischen Schweiz können wir immer immer wieder empfehlen. Wer gerne wandert, durch eine zauberhafte Natur des Nationalparks Böhmische Schweiz, wer gerne gutes Essen und köstliches Bier genießt ist hier gut aufgehoben. Seit dem 19. Jahrhundert ist diese Landschaft ein beliebtes
Wanderreiseziel. Die wilden wunderschönen Wälder, die Felsentürme aus Sandstein, die tiefen Täler und unzähligen Aussichten werden Sie begeistern.
Weitere Informationen - Böhmische Schweiz
Nördlich von Děčín auf beiden Seiten der Elbe liegt als tschechischer Teil des Elbsandsteingebirges die Böhmische Schweiz. Der Hohe Schneeberg mit seinen 722,8 m ist die höchste Erhebung in der Böhmischen Schweiz. Die Böhmische Schweiz wird nicht wie die Sächsische Schweiz von Bergen geprägt. Im 19. Jahrhundert begann im Wesentlichen die touristische Erschließung des Elbsandsteingebirges. 1888 wurde der erste Klettergipfel der Böhmischen Schweiz erschlossen. Der Beckstein im Prebischtorgebiet, das Jägerhorn, der Zuckerhut und die Alte Wentzelwand wurden als erste bestiegen. Die Böhmische Schweiz ist Wandergebiet seit je her. Eine der beliebtesten Wanderungen ist die durch die Kamnitzklamm, auch Edmundsklamm genannt. Die Wanderung startet auf der tschechischen Seite oberhalb des Ortes.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Tschechien - Böhmische Schweiz - Hřensko
Koordinaten - 51° 38′ N, 11° 8′ O
Höhe über dem Meeresspiegel - ca. 115m
Anfahrt von Berlin - 3h 10 min ca.258 km
Unsere Reisezeit - Oktober 2016
Unsere Bewertung - Sehr gut
Einwohner - 277
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Böhmische Schweiz (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Elbsandsteingebirge (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Böhmische Schweiz - Urlaub (boehmische-schweiz.de)
Böhmische Schweiz (ceskesvycarsko.cz)
Böhmische Schweiz – Reiseführer (wikivoyage.org)
Kleingießhübel (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Prebischtor (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Prebischtor & Kamnitzklamm (saechsische-schweiz.de)
Edmundsklamm und Wilde Klamm (ceskesvycarsko.cz)
Schrammsteine (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Sächsische Schweiz (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Rundwanderung zum Prebischtor und weiter zur KamnitzklammStrecke
18,2 km und 350 Höhenmeter ca: 5,5hÖPVN und Einkehr
gebührenpflichtige Parkplätze in Herrnskretschen (Hrensko) am Ortsausgang Richtung Rainwiese (Mezna)Wander-Highlights - Kurzbeschreibung
Die Wanderung beginnt in Hřensko. Parkplätze sind begrenzt vorhanden. Folgen Sie zunächst einer befahrenen Straße Richtung Mezní Louka. Der eigentliche Wanderweg zum Prebischtor biegt irgendwann links ab. Nach dem Aufstieg zum Prebischtor führt die Wanderung weiter über den Gabrielensteig und vorbei am Beckstein, bis Sie nach Mezní Louka uns anschließend in den Soorgrund kommen. Mit dem Kahn fahren sie dann auf der Wilden Klamm und der Stillen Klamm.
Routenvorschlag
Schmilka-Großer Winterberg-AffensteineStrecke
16 km und 1.058 Höhenmeter, 5,5hÖPVN und Einkehr
Start: Parkplatz Schmilka, Parkplatz am Buswendeplatz an der GrenzeWander-Highlights - Kurzbeschreibung
An der Elbe an der tschechischen Grenze liegt der kleine Ort Schmilka und gehört seit 1973 als Ortsteil zu Bad Schandau. Erstmalig erwähnt wurde Schmilka 1582 und war ein Dorf der Flößer, Steinmetze, Köhler, Pechsieder und Waldarbeiter. Für Wanderungen in die Kernzone oder in die Schrammsteine ist Schmilka ein hervorragender Ausgangspunkt.
Routenvorschlag
Wanderung über dem rechten Elbufer bei DěčínStrecke
22,9 km und 537 Höhenmeter ca: 7hÖPVN und Einkehr
Start: kurz vor HřenskoWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Beliebter Rundwanderweg vom Elbufer durch die Dürrkamnitzschlucht. Der Weg ist von hohen Felswänden umgeben. Auf einer Höhe von 350 m erreichen man den Weiler Labská Stráň. Nicht weit von hier befindet sich der Aussichtspunkt Belvedere, eine Felsterrasse mit schönem Ausblick ins Elbtal, die sich etwa 130 m über dem Fluss befindet.
Routenvorschlag
Kleines Prebischtor und Wilde KlammStrecke
13,2 km und 378 Höhenmeter ca: 4hÖPVN und Einkehr
An den Rainwiesen ist ein großer bewachter Parkplatz (Tageskarte 4 Euro).Wander-Highlights - Kurzbeschreibung
An den Rainwiesen, Mezní Louka ist der Start der Wanderung. Parkplätze sind hier ausreichend vorhanden und die Anreise mit dem Bus ist auch möglich. Auf dem rot markierten Weg führt die erste Etappe zum kleinen Prebischtor und dann bis zum Schauenstein. Hier wird man mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Bergab geht es dann nach Hohenleipa und dann dem gelben Strich folgend zur Wilden Klamm.