Montag früh mit der Bahn von Berlin Hauptbahnhof nach Bad Schandau gefahren. Für 36 Euro inklusive Fahrrad war das OK. Das Fahrrad muss man vorher reservieren lassen sonst hat man keine Changse mitzukommen. 8:46 Uhr, knappe 10 Minuten verspätet in Bad Schandau bei schönstem Sonnenschein angekommen. Nach kurzer Orientierung und kurzem Blick über die Elbe, auch gleich den Elbefernradweg gefunden. Asphaltiert, immer an der Elbe entlang, in völliger Ruhe und um dich herum die Felskulisse des Elbsandsteingebirges der Sächsischen Schweiz . Zunächst geht es Richtung Königstein mit seiner imposanten Festung und vorbei am spektakulären Lilienstein. Dann geht es immer an der Elbe entlang, weiter bis nach Rathen mit seiner Bastei. Treu doof glaub ich den Hinweisschildern des Elberadweges und nehme die dortige Gierseilfähre, um den Radweg auf der anderen Seite fortzuführen. Alle anderen sind weiter auf der Elbseite gefahren.
Einen kleinen Obolus abgegeben und weiter auf der anderen Seite der Elbe. Nach 4 km kommt die Stadt Wehlen und dort ein riesiges Umleitungsschild für den Elberadweg. Der Elberadweg ist gesperrt bitte benutzen sie die andere Seite der Elbe. Also wieder auf eine Fähre, wieder einen Obolus abgeliefert und reichlich Zeit vertrödelt. Dann ging es immer an der Elbe lang über Pirna, Heidenau, 20 km bis zum wunderschönen Schloss Pillnitz. Ab hier wurde der Elberadweg aus Richtung Dresden kommend immer voller. Darunter eine Rentnergang mit ihren E-Bikes bewaffnet, mit ungefähr, gefühlten 40 Teilnehmern. Es ging weiter immer an der Elbe entlang durch die wunderschöne Innenstadt Dresdens hindurch. An der Frauenkirche, dem Zwinger und all den schönen Gemäuern vorbei bis über die Hafenbrücke am Alberthafen, welche gerade erneuert wurde. Jetzt ging es 24 km bis zum Meißner Dom und der imposanten Albrechtsburg in Meissen der
sächsischen Akropolis. Die Albrechtsburg ist eines der bekanntesten spätgotischen Architekturdenkmäler und gilt als der erste Schlossbau Deutschlands. Nun kamen die letzten 30 km weiter an der Elbe entlang bis zu meinem ersten gestellten Etappenziel Riesa. Der Wetterbericht hatte eigentlich hervorragendes Wetter vorausgesagt, aber kurz vor Riesa sah der Himmel sehr bedrohlich aus. So in Höhe Flugplatz Riesa-Göhlis hat es mich dann, nasskalt erwischt. Tropfend nahm ich mein Handy zur Hand und reservierte das erstbeste Hotelzimmer in Riesa. Großer Fehler, aber zum Zelt aufbauen war mir nun gar nicht mehr zu Mute. Eine heiße Dusche, ein schönes Abendbrot serviert und ein kuscheliges Bett war jetzt mein Wunsch. Dann Google Maps die Hoteladresse eingehämmert und los. Bis zur Bahnhofsstraße ist Google gekommen aber mit der Hausnummer wollte es nicht so recht klappen. Glücklicherweise kam eine nette ältere Frau auf mich wirrenden
Radfahrer zu und erklärte mir dann ihre Route. Ich kam an der ehemaligen Ernst-Grube-Stadion vorbei. Dem Stadion der Stahlwerker in welchem der legendäre DDR Sportclub - BSG Stahl Riesa gespielt hat. Vorbei am Bahnhof Riesa und da war es, das Ups. Hotel? Oben drüber stand es ganz groß, Hotel Eulenspiegel. Also war wohl richtig. Vor dem Gebäude stand ein kleines altes Kinderkurassel und in einer angrenzenden Garage war ein Pony untergebracht. Draußen stand ein Tisch mit einem überquellenden Aschenbecher und einem Teller mit einem Stück Kuchen drauf. Beide hatten schon viele Tage und Regengüsse überlebt. Ich werde nicht mehr berichten, aber wenn man irgendwie kann sollte man doch lieber ein Zelt aufbauen oder ein anderes Zimmer suchen. Allgemein kam mir außer die Innenstadt Riesa sehr abgewrackt vor. Halt eine alte vergessene Stahlindustriestadt. Am nächsten Morgen ging es ohne Frühstück 53 km weiter in Richtung
Torgau. Zunächst bis Strehla, ein kleines Städtchen oberhalb der Elbe mit einem Schloss, doch mehr ist dort nicht. Und man sieht die Elbe erstmal zum letzten mal. Ab jetzt wird sie immer seltener. Was man oft und viel sieht sind die riesigen Elbauen und die Befestigungsanlagen der Menschen. So kommt man zum Beispiel durch die Elbaue Mühlberg einem Landschaftsschutzgebiet. Die Elbe schlängelt sich hier gemächlich durch die sanfte, grüne Landschaft. Kurz danach habe ich mich auch einmal schön verfahren. Nach kurzem Gespräch mit einer netten Anwohnerin habe ich den Radweg dann in Plotha wiedergefunden. Man wird jetzt durch den Kiessandtagebau Liebersee geführt, was aber nichts besonderes ist. Es ging weiter bis Belgern-Schildau. Döbeltitz, Kranichau bis zur Radfahrerkirche Weßnig, welche ich aber nicht weiter beachtet habe. Dann kam endlich Torgau und auch die Elbe war wieder einmal wunderschön zu sehen. Nach einer längeren Rast am
Schloss Hartenfels, ging es nun weiter Richtung Lutherstadt Wittenberg schlappe 75 Km. Zunächst wieder durch reichlich Elbauen und Wehren bis nach Dommitzsch. Hier durfte ich schön bergauf bis ein Elberadhinweisschild kam rechts. Und es ging schön Bergab und plötzlich war ich auf einer Bundesstraße ohne Radweg. Hinter mir die 40ig Tonner, welche nicht an mir vorbei kamen. Und es kam eine Ewigkeit kein Elberadhinweisschild nur die Straßenentfernungsschilder 30 km bis Lutherstadt Wittenberg. Ich musste ein Hinweisschild verpasst haben. Den Berg rauf zurück wollte ich aber auch nicht. Irgendwann traf ich einen pausierenden Busfahrer und fragte ihn wo die Elbe ist und er erklärte mir, das wenn ich weiter fahre sie bei Pretzsch wieder finde. Und so war es auch. Ich fand den Elberadweg wieder und fuhr am Schloss Pretzsch vorbei und kam zur Elbfähre Pretzsch. Da ich nun etwas verunsichert war, fragte ich lieber drei Radfahrerinnen, welche
dort gerade eine Pause machten nach dem rechten Weg. Denn nirgends stand mehr Lutherstadt dran. Eine sagte, das auf der anderen Elbseite eine riesige und unübersichtliche Umleitung käme. Daraufhin protestierten die anderen beiden und meinten sie kommen gerade aus Lutherstadt und haben die Umleitung einfach ignoriert. Ging einwandfrei. Also ich mit der Fähre übergesetzt. Dabei dem tätowierten Fährmann beim kassieren kurz erklärt, das ich meine Maske trage um ihn zu schützen und weiter ging es auf der anderen Elbseite. Verlockend kam gleich ein Eisladen aber ich fuhr trotz Hitze, weiter bis nach Klöden und hier begann dann auch die Umleitung. Ich ignorierte sie ebenfalls und man konnte sehen das abseits des Radweges am Deich mit Baggern und LKWs gebaut wurde. Damit die LKWs den Radweg ungehindert nutzen konnten wurde die Umleitung eingerichtet. Natürlich kam bei mir so ein 40ig Tonner mit einer Frau am Steuer
und ich ließ sie lächelnd passieren, indem ich kurz den Radweg verließ. Nun waren es immer noch 30 km bis Lutherstadt Wittenberg und die waren jetzt wie Gummi. Vor allem sah ich die berühmten und hoffnungsvollen Türme der Stadtkirche St. Marien zu Wittenberg, erst 7 km vor der Stadt. Diesmal war ich schlauer und fuhr direkt zum Tourismus Informationscenter der Stadt und ließ mich zwecks Übernachtung beraten. Ich wählte das Hotel am Schwanenteich für 48 Euros und wurde bei weitem nicht enttäuscht. Sauber, freundlich und mit hervorragendem Restaurant eine gute Wahl. Nach dem duschen besichtigte ich die Stadt in welcher ungewöhnlich viel Polizei war. Auf dem Marktplatz sah ich dann auch warum. Ein LKW der AfD stand dort und die bauten eine Bühne auf. Die Innenstadt sah sehr Wohlhabend aus und die Menschen welche ich dort traf sahen zufrieden aus. Eigenlich das ganze Gegenteil vom Vortag aus Riesa. Bei meiner Tourenplanung hatte ich natürlich
auch den Wetterbericht mit einbezogen. Und ich wusste das am nächsten Tag ein starker Wind mit Böen bis zu 45 kmh kommen sollte. Ich dachte naja wird wohl etwas schwere da er aus Westen kam und meine nächste Richtung war Westen bis Dessau-Roßlau und dann bis Tangermünde. In den Nachrichten am Abend vernahm ich aber nun das es ein Sturm „Kirsten“ mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 150 kmh kommen soll. Ich dachte naja Wetterbericht, warte mal den Morgen ab. Aber denkste. Um 7 Uhr aufgestanden und um 7:30 Uhr sah der Himmel schon nicht mehr so toll aus und der Wind begann auch schon mal kräftig. Also fragte ich mich, muss ich das haben? Nein! Also ab zum Bahnhof und kein Ticket, da die Computer der Deutschen Bahn angeblich komplett lahmgelegt waren. ICE wurde mir erklärt, ginge eh nicht, weil man sein Fahrrad schon Tage vorher reservieren muss. Also blieb mir nur der Regio und der fantastische Fahrkartenautomat der
Deutsch Bahn. Ich glaube ich habe mit Hilfe einer Frau eine halbe Stunde an dem Teil verbracht, um endlich nicht den Flextarif, sondern den „Regio 120“ zu bekommen. Wahrscheinlich bin ich zu blöd. Zum Mittag war ich wieder schön bei Dauerregen in Berlin. Mein Fazit: Von Bad Schandau nach Meißen tolle und sehenswerte Tour, Familientauglich und einfach. Doch dann bis Lutherstadt Wittenberg verliert der Elberadweg ein wenig seinen Namen, denn die Elbe sieht man nur noch sehr selten. Die Ausschilderung ist durchweg sehr gut und die Wege überwiegend asphaltiert. Es gibt so gut wie keine Berge oder Steigungen. Außer das Hotel in Riesa, habe ich die gesamte Strecke ohne Hnady geschafft. Nur mit den Augen und den Mund. Beachten sollte man, das man immer reichlich Proviant dabei hat, denn unterwegs ist alles sehr rar gestreut. Zu dem kam mir noch erschwerend dazu, das die meisten Montags und Dienstags ihren Ruhetag hatten. Ich werde wenn die Zeit es ergibt den Rest des Elberadweges bis Hamburg auch noch abfahren. Wer mit dem Gedanken einer Elberadtour spielt, dem kann ich nur dazu raten.
Weitere Informationen - Treidelweg - Finowkanal
Elberadweg (D10)
In der Tschechei in Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) im Riesengebirge beginnt der Elberadweg und nach zirka 1220 Kilometern endet er in Cuxhaven an der Elbemündung in die Nordsee. Rein auf deutschem Gebiet verläuft der Elberadweg auf 840 Kilometern und entspricht der D-Route 10. Durch sieben Bundesländer verläuft der Radweg und wird teilweise auch von Wanderern genutzt. Schon 13 Mal in Folge wurde der Elberadweg von Mitgliedern des ADFC zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gewählt. Er führt durch die Böhmische Schweiz und Sächsische Schweiz im Elbsandsteingebirge. Der Elberadweg führt durch die Städte Dresden, Meißen, Torgau, Lutherstadt Wittenberg, Dessau, Magdeburg, Tangermünde, Havelberg, Wittenberge, Lauenburg, Hamburg und Cuxhaven. (Meins)
Kurzinfos & Map
Gebiet - Deutschland - Sachsen, Sachsen und Anhalt
Radweg - Elberadweg (D10)
Ausrüstung - Mit normalen Tourenrad (Ü50)
Startort - Bahnhof Bad Schandau
Zielort - Lutherstadt Wittenberg
Länge - ca.240 km
Dauer - 2 Tage
Familiengeeignet - abschnittsweise
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Elberadweg (D10) (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Elberadweg Reiseführer (Wikivoyage.org)
Andere Beschreibungen
Elberadweg von der Quelle nach Cuxhaven (fahrrad-tour.de)
ElberadwegSammlung von Bildern (wikimedia.org)
Elbe (radreise-wiki.de)
Elberadweg im ADFC-Tourenportal (archive.org)
Elberadweg von der Quelle bis zur Mündung (elberadweg.de)
Informationsportal zum Elberadweg (elberadweg.com)
Elberadweg in Tschechien (elberadweg.cz)
3 Radtouren auf dem Elberadweg (weltwunderer.de)
Elberadweg - Genuss am Fluss (saechsische-schweiz.de)
Auf dem Elberadweg: 430 Kilometer Idylle (geo.de)
Routenvorschläge - Fahrradtouren
Fahrradtour
Havel - Radweg
Strecke 371 km
Start und Ziel Der Radweg wird grob in 6 Etappen eingeteilt: Ankershagen bis Gnevsdorf
Fahrradtour-Highlights - Kurzbeschreibung
Ein am 8.Mai eröffneter Radfernweg, der Havelradweg, auch Havel-Radweg. Durch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt immer entlang der Havel. Sechs Kilometer südlich von Ankershagen beginnt der Radweg an der Quelle der Havel und endet in Gnevsdorf an der Havelmündung in die Elbe. Seine ungefähre Länge betragt 371 Kilometer, wobei verschiedene alternative Routen möglich sind. In Wannsee kann man mit der Fähre übersetzen oder den Wannsee umfahren. Er durchquert einige Naturschutzgebiete wie zum Beispiel den Müritz-Nationalpark, die Naturparks Stechlin-Ruppiner Land, Uckermärkische Seen, Barnim und Westhavelland sowie das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg.
Fahrradtour
Dahme Radweg
Strecke Er ist 123 Kilometer lang
Start und Ziel Start an der Quelle der Dahme
Fahrradtour-Highlights - Kurzbeschreibung
Durch die Bundesländer Berlin und Brandenburg entlang des Flusses Dahme führt der Radwanderweg Dahmeradweg. An der Quelle der Dahme bei Schöna-Kolpien beginnt er und in Berlin Köpenick mit der Mündung in die Spree endet er. 124 Kilometer lang ist der Dahmeradweg und führt über die Städte Dahme/Mark, Golßen, Märkisch Buchholz, Königs Wusterhausen mit Berlin-Köpenick.
Fahrradtour
Gurkenradweg
Strecke 250 Kilometer
Start und Ziel Unterschiedlicher Einstieg möglich zb: Lübbenau
Fahrradtour-Highlights - Kurzbeschreibung
Durch das Brandenburger Feuchtgebiet Spreewald führt der Gurken-Radweg als Rundweg von etwa 250 Kilometer Länge durch Brandenburg. Theodor Fontane fand 1870 als einer der kulinarischen Delikatessen die Spreewälder Gurken und die Gurken gaben dem Radweg seinen Namen. Durch das Biosphärenreservat Spreewald führt der größte Teil des Radweges und damit durch eine Kulturlandschaft von internationaler Bedeutung. Der Gurken-Radweg ist zirka 263 Kilometer lang und führt auf überwiegend asphaltierten Wegen statt. Die Landschaft während des Gurken-Radweges ist geprägt von nahezu dreihundert Fließen, zu denen sich der Lauf der Spree auf einer Fläche von ca. 500 km² verzweigt.
Fahrradtour
Märkische Schlössertour
Strecke 200 Km
Start und Ziel Startpunkt: Beeskow - Zielpunkt: Tauche
Fahrradtour-Highlights - Kurzbeschreibung
Eine Zeitreise in Preußens Glanz und Gloria führt auf 197 km durch das Spree-Oder-Gebiet in Brandenburg die Märkische Schlösser-Tour. Im Streckenverlauf angebunden sind elf kulturhistorisch interessante Schlösser und Herrenhäuser, teilweise in wunderschönen Parks gelegen. Entlang alter Alleen am Schloss Steinhöfel, Gutshaus Sauen, Schloss Groß Rietz, Schloss Alt Madlitz, Schloss Gusow, Schloss Wulkow und Schloss Neuhardenberg vorbei. Und die Burg Beeskow, eine erhaltene Gutsanlage in Falkenhagen und das Schloss Trebnitz befinden sich an der Strecke.